Montag, 19. Juli 2010

JULIE & JULIA (USA 2009)

(bild: filmstarts.de)
Inhalt: Julia Child, gelangweilte Diplomaten-Ehefrau, verliebt sich im Paris der 1950er Jahre in die französische Küche und beschliesst, Gourmetköchin zu werden und ein Kochbuch zu schreiben. Derweil im Jahre 2002: die New Yorkerin Julie Powell braucht eine neue Herausforderung und beschliesst, alle Rezepte aus Julia Childs Kochbuch nachzukochen und ihre Erfahrungen, die sie damit sammelt, in einem Blog niederzuschreiben.

Der Film basiert auf dem eben genannten Blog von Ms. Powell sowie einem dazugehörigen Buch, dass vor ein paar Jahren bei den Amis ganz oben in den Bestsellerlisten zu finden war.

Da ich nicht gerne koche, habe ich mich bisher weder mit dem Blog noch dem Buch beschäftigt. Kochen ist für mich eine nervenaufreibende Sache, bei der, zumindest in meinem Fall, so einiges schief gehen kann. Außerdem ist Kochen mit Aufräumen und Wegwischen von irgendwelchen Hinterlassenschaften verbunden, was ich noch weniger mag.

Zu kochen scheint aber auch ganz leicht von der Hand zu gehen und eine sinnliche Erfahrung zu sein, wie mir dieser kleine, leichte Film zu verstehen geben wollte.

Hollywood-Dino Meryl Streep agiert hier als quirlige Julia Child, Jung-Star Amy Adams als neurotische Julie Powell.

Es ist ein Vergnügen Streep dabei zu beobachten, wie sie sich als Julia, Schritt für Schritt und unter den argwöhnischen Blicken der anderen (durchgängig männlichen) Kochkursteilnehmer, die Kunst der französischen Küche aneignet. Sicher, ihr eigener Enthusiasmus steht ihr da hin und wieder mal im Weg, was vorehrsehbar ist. Aber dieses Klischee kaschiert Streep wunderbar mit ihrer Schauspielkunst, so amüsant und menschlich ist ihre Darbietung.

Unterstützt wird sie dabei, ebenso gekonnt und überzeugend, von Stanley Tucci in der Rolle des Mr. Child.

Der zweite Handlungsstrang wird von Amy Adams getragen. Auch sie meistert ihre Rolle sehr gut, obwohl dieser Teil des Films weit weniger überzeugt als der Part im Paris der 50er. Der Erzählablauf läuft hier ähnlich wie in der Parallelhandlung: Julie Powell probiert, scheitert, probiert, gewinnt, um dann wieder zu scheitern und so weiter und so fort.

Überraschungen gibt es in JULIE & JULIA keine. Die Inszenierung von Regisseurin Nora Ephron (Verliebt in eine Hexe, Schlaflos in Seattle) ist solide, aber nichts besonders. Sie weiß, dass sie mit ihren Hauptdarstellerinnen das große Los gezogen hat und verlässt sich darauf.

Streep und Adams sind dann auch der eigentliche Grund, weswegen man sich diesen Film ansehen sollte. Hervorzuheben ist ebenfalls die schöne Kameraarbeit, besonders in den Kochsequenzen.

Da kann schon mal der eine oder andere Magen knurren.

7/10 Punkten.

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